Kleine Anlage mit großer Wirkung
Seit Mitte 2002 klagten die Grundstücksanlieger im Bereich Zeifen/Frohholzen über Geruchsbelästigungen, die vor allem in den warmen Sommermonaten in den Abend- und Nachtstunden auftraten. Intensive Messungen während des Jahres 2003 ergaben, dass vor allem in den Zuläufen aus Petting und Kühnhausen hohe Schwefelwasserstoffwerte festzustellen waren. Während der außerordentlich warmen Sommermonate 2003 erhöhten sich die Schwefelwasserstoffwerte aus allen Zuläufen zur Kläranlage. Als Ursache für die Geruchsbelästigung stellte sich letztendlich das Ausgasen des Schwefelwasserstoffes aus dem Sandfangbecken heraus.
Das Gas steigt zunächst in die Höhe und verflüchtigt sich. In den Abendstunden aber, wenn die Temparatur nach heissen Sommertagen fällt, wird das Gas niedergedrückt und führt so zur Geruchsbelästigung der Anlieger. Neben einzelnen Maßnahmen an den Zuleitungskanälen der angeschlossenen Gemeinden Petting und Kirchanschöring wurde in der Kläranlage zur Beseitigung der Geruchsbelästigung eine Biofilteranlage für ca. 40.000 € installiert. Die Anlage war zunächst nur ausgeliehen und wurde letztendlich im Februar 2004 erworben. Das Sandfangbecken wurde anfangs mit einem Industriezelt abgedeckt und die Luft mit Hilfe der Biofilteranlage abgesaugt und in dem zweistufigen Filterbehälter, der mit Lavasteinen und mehreren Rindenmulchlagen gefüllt ist, gereinigt. Nachdem aber das Industriezelt nicht ausreichend abgedichtet werden konnte, entschloss sich der Markt Waging letztlich zu einer Abdeckung des Sandfangbeckens mit einer Edelstahlplatte. Mit Hilfe der Biofilteranlage, die am Ende des Beckens installiert wurde, kann nun die gesamte Luft im abgedeckten Becken bis hinein in das Rechengebäude abgesaugt und gereinigt werden. Der Leiter der Gemeindewerke Waging a. See, Heinrich Thaler, zeigte sich beim letzten Ortstermin in der Kläranlage zum Thema „Geruchsbelästigung“ zuversichtlich, dass die Probleme durch die umfangreichen Maßnahmen gelöst sein dürften. Es gebe jetzt noch verschiedene Möglichkeiten, weiter Vorsorge zu treffen, meinte Thaler, wie etwa eine Nachrüstung mit Aktivkohlefiltern oder den Einbau eines kleinen Biofilters bei den Oxidationsteichen in Petting. Insgesamt sollte aber ersteinmal die Geruchsentwicklung nach einer längeren Wärmeperiode abgewartet werden. Heinrich Thaler lobte beim Ortstermin auch das hohe Engagement der Beschäftigten in der Kläranlage, die intensiv mit der Ursachenforschung beschäftigt waren und fast alle Arbeiten bei der Installation der Biofilteranlage selbst ausgeführt haben.