Im Faulturm werden der Primär- und Überschussschlamm stabilisiert, d. h. höhermolekulare, energiereiche, instabile organische Verbindungen, die ästhetische und hygienische Missstände ergeben, werden in niedermolekulare, energiearme, stabile Form überführt.
Die wesentlichen Betriebsabläufe im Faulbehälter sind: Der Rohschlamm muss mittels eines Wärmetauschers auf eine Behältertemperatur von 33° C erwärmt und möglichst gut mit dem Faulschlamm vermischt werden.
Nur so kann der Faulprozess ungestört durch Temperaturdifferenzen und Konzentrationsunterschiede optimal ablaufen. Gleichzeitig ist die durch Abstrahlung verlorene Wärme des Faulschlammes wieder zu ersetzen, was durch ständiges Umpumpen des Faulschlammes im außen liegenden Wärmetauscher erreicht wird.
Die erforderliche gute Durchmischung im Faulbehälter selbst wird durch Umwälzung mit einem Faulschlamm-Mischer durchgeführt. Mit der intensiven Umwälzung wird auch eine gute Entgasung des Faulschlammes erreicht.
Die Ausbildung einer Schwimmschicht aus Leichtstoffen muss weitgehend verhindert werden. Sie würde die Entgasung des Faulschlammes behindern und bei starkem Anwachsen zudem den wirksamen Faulrauminhalt reduzieren. Die Zerstörung der Schwimmschlammdecke wird durch die Umwälzung und durch den Abzug der Schwimmstoffe erreicht.
Wird Rohschlamm zugeführt, so wird ausgefaulter Schlamm verdrängt und kann zur weiteren Behandlung abgezogen werden.