Seit 2023 wird in Deutschland erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus konventionellen Quellen erzeugt. Die größte Herausforderung der Energiewende besteht in der Integration und Steuerung der erneuerbaren Energien sowie der Sicherung der Netzstabilität und Grundlastversorgung. Aktuell gibt es in Deutschland etwa 866 Stromnetzbetreiber, die die Verteilnetze auf Mittel- und Niederspannungsebene betreiben. Die übergeordnete EU-politische Zielsetzung ist klar: Die Anzahl der Netzbetreiber soll signifikant reduziert werden, um die anstehenden milliardenschweren Investitionen effizienter umzusetzen und die Digitalisierung der Netze voranzutreiben. Vor allem kleinere Netzbetreiber stehen vor erheblichen Herausforderungen, da sie die gesetzlich geforderten Investitionen nur schwer finanzieren können. Wenn diese Investitionen doch geleistet werden, fallen die Kosten auf eine geringe Anzahl von Anschlussnehmern zurück, was zu einem spürbaren Anstieg der Netzentgelte führt.
Diese Herausforderungen spiegeln sich in unserer Situation in Waging wider. Die notwendigen Investitionen sind in den letzten Jahren stark angestiegen und werden auch zukünftig weiter steigen. Vor diesem Hintergrund prüfen wir derzeit die Möglichkeit eines Netzverkaufs und führen dazu Gespräche mit verschiedenen Marktteilnehmern. Hierbei werden wir vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband (BKPV) unterstützt. Bislang wurde jedoch noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Wir sind bestrebt, eine Lösung zu finden, die sowohl den Anforderungen der Energiewende als auch den Interessen unserer Gemeinde gerecht wird. Sobald Klarheit herrscht, werden wir aktiv informieren.